Wenn wir nicht selbstbewusst sind, merken wir, dass wir es nicht sind. Weil wir uns nicht getrauen unsere Meinung zu sagen. Weil wir eher Ja oder vielleicht sagen, statt Nein. Weil wir uns nicht getrauen, jemandem Grenzen aufzuzeigen.
Daraus schliessen wir, dass wir immer unsere Meinung sagen würden, wenn wir selbstsicher wären. Dass wir immer jemanden in die Schranken weisen, wenn wir mehr Selbstvertrauen hätten. Dass wir einen Streit immer aushalten.
Im Grundsatz stimmt es, aber das „immer“ ist falsch.
Echte Selbstsicherheit zeigt sich nämlich differenziert. Echtes Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein ist in der Essenz:
- Zu wissen, zu was ich fähig bin
- Zu wissen, zu was ich (noch) nicht fähig bin
- Zu wissen, was meine Themen sind die mich hindern
- Zu wissen, was meine Stärken sind
- Zu wissen was deine Träume und Ängste sind
- Und vor allem: mit all dem Wissen entsprechend zu handeln.
Denn: Wenn du weisst, du kannst gut singen, aber bist zu schüchtern, möchtest aber unbedingt Sängerin werden… und NICHTS tust, bist du nicht selbstsicher. Du bist zwar deiner Selbst bewusst. Aber nicht selbstbewusst.
Denn eine selbstsichere Person würde
- Zu ihrer Schüchternheit stehen
- Mit ihr arbeiten
- um ihrem Traum als Sänger nachzugehen
Macht das für dich Sinn? Für mich schon. Bewunderst du etwa nicht eine Person, zu ihrer Nervosität stehen kann, trotzdem die Präsentation hält, vielleicht sich ab und zu verhaspelt, aber sogar darüber lachen kann. Ist das nicht ein Zeichen von Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein?
Und eine selbstsichere Person die singen kann, muss nicht damit prahlen. Aber auch nicht extra bescheidener als nötig sein.
selbstsicher trotz Angst und Unsicherheit.
Selbstsicherheit heisst nicht,
- Keine Ängste mehr zu haben
- Keine Schwächen mehr zu haben
Sondern zu ihnen zu stehen. Und an ihnen zu arbeiten. So wie Mut nicht aus der Angstfreiheit geboren wird, wird Selbstsicherheit nicht aus dem Fehlen von Schwäche und Angst geboren. Selbstsicherheit wird aus dem Mut geboren, sich all seine
- Themen
- Ängste
- Schwächen
- Stärken
- Wünsche
- Vergangenheit
anzuschauen – und zu nutzen. Dabei geht’s nicht um Selbstoptimierung, damit wir „ein besserer Mensch“ sind. Sondern es geht darum, ein glücklicherer Mensch sein zu können – wenn wir es wollen. Denn alles was wir an uns selber abstossen, macht uns unglücklich, ob wir es zugeben wollen oder nicht.
Lektion 1 in Selbstbewusstsein: Du bist nichts spezielles. Und doch bist du einzigartig. ganz auf deine weise.
Das gute ist: Du bist nichts besonderes. You're no special snowflake.
Das tönt jetzt vielleicht seltsam, aber es soll heilsam sein.
You're no special snowflake.
Wenn es andere Frauen und Männer geschafft haben, ihre Ängste und Unsicherheiten zu reduzieren, dann schaffst du es auch. Denn du bist nichts besonderes.
Wenn andere Menschen es geschafft haben, eine glückliche Beziehung zu führen, dann schaffst du es auch. Du bist nichts besonderes.
Wenn andere Menschen es geschafft haben, sich ein besseres Leben zu erschaffen, dann schaffst du es auch. Du bist nichts besonderes.
Wenn es andere Menschen es geschafft haben, abzunehmen und gesünder zu leben, dann schaffst du es auch. Du bist nichts besonderes.
Wenn es andere Menschen es geschafft haben, ihre Kindheit aufzuarbeiten, dann schaffst du es auch. Du bist nichts besonderes.
Auch anderen widerfährt negatives. du bist kein spezieller Pechvogel
Zu wissen, dass du nichts besonderes bist, soll dir auch aufzeigen, dass nicht nur dir die negativen Dinge geschehen:
- Auch andere verlieren den Job
- Auch andere werden verlassen
- Auch andere bekommen eine Abfuhr
- Auch anderen passiert Schreckliches
- Auch andere verunfallen
Auch wenn unser Hirn uns weismachen will, dass es anderen immer gut geht und wir halt extrem einzigartig schlecht/gut sind: Wir sind es nicht. Und das ist beruhigend. Denn das bedeutet: wir können alles schaffen, was andere auch geschafft haben. Und es tröstet uns, zu wissen, dass es auch andere gibt, die dasselbe Leid erfahren haben. Und es macht uns vielleicht nachsichtiger und toleranter anderen gegenüber.
Und somit lassen wir immer mehr auch die Meinung anderer zu. Ohne sie zu bekämpfen. Je mehr wir zu uns stehen, erkennen wir, dass andere genauso das Recht haben, eine Meinung zu haben. Ohne für diese Meinung kritisiert oder ausgeschlossen zu werden. Du darfst entscheiden, wer in deinem Leben Teil soll darf. Und genauso dürfen andere Menschen entscheiden, ob du Teil ihres Leben sein darfst.
Indikator von Selbstsicherheit
Ein Indikator, ob du wirklich selbstbewusst und selbstsicher bist ist: Wie sehr kannst du anderen ihre Meinung lassen, ohne sie dafür zu beurteilen? Akzeptanz ist ein Indikator, wie selbstsicher du bist.
Das Gute ist: Du kannst Selbstbewusstsein erlernen/trainieren
Wir werden zwar alle selbstbewusst geboren, aber wir verlieren es im Laufe der Zeit. Wenn du willst, kann auch ich dir helfen, deine Selbstsicherheit zurückzugewinnen, deine Ängste in Griff zu bekommen und Unsicherheiten zu eliminieren. Lass uns reden um zu schauen, wie ich dir helfen kann.
